- Gina Barreca, Ph.D.
Die überwiegende Zahl der Terroristen und Massenmörder leben sozial abgeschieden und meiden Kontakt mit anderen Menschen und schaut man sich ihre persönlichen Unterlagen an, so wird man das finden, was Die Ärzte einen 'Schrei nach Liebe' nennen. Ihre psychische Störung besteht darin, dass sie dieses Bedürfnis nicht auf natürliche Art ausleben können - sie meinen, sich "Liebe" und "Zuneigung" nur auf eine bizarre und gewaltvolle Weise holen zu können. Anthony Sowell's modus operandi lässt zum Beispiel auf dies hindeuten. Von Ted Kaczynski, dem Unabomber (und einem der grössten Denker der frühesten Neuzeit), sagt man, dass er "mit Abgeschiedenheit, Ausdauer, Verschwiegenheit und peinlicher Genauigkeit gesegnet war... aber nie mit Liebe, nie mit Freundschaft" (Robert D. McFadden, The New York Times). Umar Abdulmutallab wurde als sexuell frustriert bezeichnet, Humam Khalil Abu Mulal al-Balawi galt also so ein "Einzelgänger, dass er nicht einmal zum Geburtstag seiner Schwester ging".
Nicht jeder, der abgeschieden lebt, moderne Diogenese also, ist gleich ein Massenmörder, doch die negativeren Beispiele haben hohes Gewaltpotential. Es gibt bestimmte Dinge, an denen man dieses Gewaltpotential vorausahnen kann: es interessiert sie nicht, was für Auswirkungen ihr Handeln auf das Leben anderer hat; sie haben in Dingen wie Familie, zwischenmenschlichen Beziehungen und sozialer Stellung wenig zu verlieren; der Intellekt (und die Zeit) sind gross genug, um ihrem Denken antipathische Einflüsse in immensen Massen zuzuführen; es gibt niemanden, dem sie ihre Probleme erzählen können. Immer alleine zu sein ist schlecht für die mentale Gesundheit. Jetzt kommt aber wieder die Frage auf, wie man bestimmten Mördern Tadel vorhalten soll, wenn ein grosser Teil dessen was wir sind, in der UMWELT ist. Die amerikanisch-westeuropäische Sphäre hat sich zu etwas entwickelt, dass Frustration, Unerwünschtheitsgefühl und Wegsehen von sozialen Problemen züchtet. Das manche Leute ausbrennen ist nur ein Symptom für den eigentlichen 'Untergang des Abendlandes'. Kulturen mit traditionell konservativeren Familiensystemen, in denen "jeder Gast empfangen wird" und die Leute in der Gemeinde sich gegenseitig unterstützen, machen solche Dinge fast unumsetzbar.
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