Montag, 17. Dezember 2012

Poltergeister Basel - die neue AAR

Lieber Leser und liebe Leserin,
liebe Unterstützer und Unterstützerinnen,

Wir von der AAR haben uns aufgelöst.
Wegen mangelnder Sicherheit.
Wir haben Fehler in der Ausübung unserer Arbeit und in Fragen der Sicherheit gemacht; als Antwort darauf muss ein neuer Weg eingeschlagen werden. Von nun an ist das, was früher einmal AAR genannt wurde unter dem Namen Poltergeister neu zusammengeschlossen. Der Geist und die Aufgabe unserer Gruppe ist nicht gestorben, sondern verfeinert und entwickelt sich.

Poltergeister Basel soll alles richtig machen, was die AAR falsch getan hat. Sie will im Netz und in den Sitzungen eine Sicherheit haben, die in jeder autonomen Gruppierung notwendig ist um vor Repression sicher zu sein.

Wir beginnen mit einer neuen Blogseite, einer neuen Facebookseite, mit einer neuen Vorsicht um alle unsere Unterstützer und uns zu schützen.

Diese Blogseite wird nicht mehr genutzt, doch unsere neue Blogseite ist bereits aufgeschaltet.

Besucht uns:
www.poltergeisterbs.blogsport.de

Unsere neue EmailAdresse:
poltergeisterbs@hushmail.me

Bleibt an uns dran, poltert mit uns mit.

Es grüsst ganz revolutionär,
das letzte Mal die AAR

Sonntag, 18. November 2012

Die AAR im worldwideweb....

Twitter: www.twitter.com/aariehen
Blogspot: www.anarchistische-aktion-riehen.blogspot.ch/
Facebook: www.facebook.com/AnarchistischeAktionRiehen
YouTube: www.youtube.com/user/AARiehenOnline
Mail: anarchistischeaktionriehen@gmail.com

Widerstand lohnt sich - NT-Gefangener aus der U-Haft entlassen

Wer Schwierigkeiten hat Militanz und Aktivismus auf der Strasse ernst zu nehmen soll mal die Lauscher öffnen lassen:

unser Genosse, der Gefangene vom NT-Areal wurde am 12.11.2012 von der U-Haft entlassen. Ein überregionles Bündnis gegen Repression, in der auch die AAR beteiligt ist, hat es durch Druck, durch Solidaritätsbekundungen, durch Demos und andere Aktionen geschafft den Genossen raus zu bekommen.
Würden wir in Zukunft für jeden Genossen so stark rebellieren gegen Staat und Justiz, dann werden die Knäste leer sein.

Wir schauen mit Optimismus in die Zukunft. Wir sehen eine starke Zusammenarbeit in der Szene und eine Opferbereitschaft für jeden Genossen von jedem Genossen.
Wenn wir weiter so machen, wird der Staat bald gar nichts mehr zu sagen haben.

Unsere Solidarität,
Gegen ihre Repression!

es grüsst ganz revolutionär,
Eure AAR

Hier die Presseerklärung:



"Widerstand lohnt sich - NT-Gefangener aus der U-Haft entlassen



Nach rund fünf Monaten Untersuchungshaft konnte der Gefangene vom
NT-Areal gestern (12.11.2012) das Untersuchungsgefängnis Waaghof
in Basel ungebrochen verlassen. Verhaftet worden war er am 2.
Juni 2012 anlässlich einer grossen unbewilligten Party auf dem
Basler NT-Areal, vorgeworfen wird ihm die Beteiligung an einem
Gerangel mit einem Zivilpolizisten.

Die Staatsanwaltschaft Basel kam mit ihrem Versuch, ihn bis zum
Prozess in Sicherheitshaft zu stecken nicht durch. Mit dem Antrag
auf Sicherheitshaft bis zum Prozess zeigte sie aber nochmals den
eindeutig politischen Charakter des ganzen Verfahrens und der
langen U-Haft auf. Ihr Ziel war es, alle, die sich an der
Auseinandersetzung um die Nutzung des öffentlichen Raums
beteiligen, mit der langen Haft bei einem Verhafteten davor
abzuschrecken, sich den öffentlichen Raum auch weiterhin
anzueignen und sich gegen die herrschenden Zustände zu wehren.

Diese Logik ging aber nicht auf: Bei zwei starken Demos in Basel
und Zürich, bei den zahlreichen Solidaritätsaktionen und in der
Breite der Solidaritätsbekundungen und -botschaften zeigte sich,
dass die Solidarität trotz aller Abschreckungsversuche stetig und
über viele Grenzen hinweg wachsen und zur gemeinsamen politischen
Waffe werden konnte, um den Spiess endlich umzudrehen!

Unsere Solidarität gegen ihre Repression! Freiheit für alle
politischen Gefangenen!

Rote Hilfe Schweiz, Revolutionärer Aufbau Schweiz, 13.11.2012"

Wie aus Jusos Autonome wurden...


Diesen Beitrag widmen wir allen Autonomen und Antiautoritären In parlamentarischen Organisationen wie JUSO und Co.

Gestern erfuhren wir von libertären Kollegen, dass ein Haufen von jungen AktivistInnen in der Schweiz und auch sonst wo das Problem haben, dass sie keine andere Anlaufstelle finden als die Juso um sich zu organisieren. Sie denken antiautoritär, autonom und militant. Sie sind Linksradikale, aber in einer gemässigt linken Reformistenbande aktiv, oft aber nur als Mitglieder eingetragen und nur ungern dabei. Die Motivation schwindet, der Aktivismus enttäuscht und der Erfolg ist nur gering.

Dazu haben wir euch was zu erzählen, uns ging es nicht gross anders.

Die Geschichte der AAR begann März'12.
Drei Jusos aus Riehen waren der Meinung, dass Riehen politisch zu kurz komme. So richtet man sich dem Juso-Vorstand in Basel um eine Sektion in Riehen in die Wege zu leiten. Man sah sich die Voraussetzungen an und plante die Gründung einer Juso in Riehen auf den 1. Juni 2012.
Dann geriet alles in ein Chaos. Zwei der Drei Riehener waren bekennende Linksradikale und plötzlich wurde alles etwas erschwert.
Man sprach davon, dass die Gründung doch nicht stattfinden wird und dass am 1. Juni nur die Arbeitsgruppe Juso Riehen gegründet werden durfte.
Dann würde am November nach einer Jahresversammlung eine Abstimmung stattfinden und eine Untersektion Juso Riehen würde gegründet werden.
Der Hacken an der Sache war nur, dass wir als Arbeitsgruppe oder danach als Untersektion Juso Riehen nicht viel alleine entscheiden durften. Alles, was wir planen oder machen würden müsste erst vom Vorstand der Juso Basel-Stadt beglaubigt werden. Dies passte uns nicht.
Als Arbeitsgruppe waren wir die Arbeitsgruppe des Vorstandes der Juso Basel-Stadt und als Untersektion waren wir unter der Sektion Juso-Basel-Stadt. Dies passte uns ganz und gar nicht.
Trotzdem hatten wir Hoffnung in der Sache und wollten unsere Pläne nicht von einem Vorstand kaputt machen lassen.
So kam es zur Gründung der ARBEITSGRUPPE JUSO RIEHEN!
Es war eine witzige und spassige Gründungszeremonie.
Nur blöd, dass wir was gegründet haben, was jede Sekunde vom Vorstand aufgelöst werden konnte. Unser Aktivismus und unsere Existenz hing von einem Vorstand ab, der uns sein JA oder NEIN gab.
Netterweise half uns die SP Riehen finanziell, wofür wir ihr sehr dankbar sind.

Nun waren wir gegründet und hielten eine Sitzung ab.
Wir mussten Statuten und ein Programm haben an die wir uns halten mussten, irgendwann werden wir auch einen Vorstand wählen müssen, Feste Mitglieder und Mitgliederbeiträge haben, ans Wachsen setzen und soviel Mitglieder anwerben wie nur möglich, wir müssen auf den Vorstand hören und seine Forderungen erfüllen.

Selbst Flyer haben wir heimlich drucken lassen und verteilt.

Es verging 2 Wochen und wir waren keine Juso mehr. Wir haben uns für den Namen Anarchistische Aktion Riehen (AAR) geeinigt und haben angefangen immer mehr die Züge der Sozialdemokraten und Reformisten in uns zu vernichten.
Wir haben eine vorstandsfreie, unabhängige, antiautoritäre, antifaschistische, militante Organisation gegründet. Wir waren basisdemokratisch, gleichberechtigt und frei Wir arbeiten immer noch daran einen antifaschistischen, antikapitalistischen, antisexistischen Kampf mit uns zu führen. Sobald wir diesen Kampf gewonnen haben sind wir wir den Klassenkampf gewachsen.

Wir haben durch unsere BEFREIUNG von der Juso geschafft, Dass wir nun aktiver an die Dinge heran gehen können. Wir sind in Freundschaft mit den! Linksradikalen in der ganzen Schweiz und bieten unsere Solidarität wie auch unsere Kraft ihnen allen an.

Unser Rat an alle ungeouteten Autonomen. Sucht Leute, die ähnlich mit euch denken und baut was auf. Sich zu organisieren ist einfacher als gedacht. Beginnen sollt ihr mit einigen Mitstreitern, regelmässigen Sitzungen, Räume für eure Sitzungen, Vernetzung mit anderen autonomen Gruppen und schon seid ihr weiter. Der Rest ergibt sich von selbst. Fehler machen ist natürlich.
Aber vergisst nicht. Ihr unterscheidet euch davon, dass ihr nicht alle Mitglieder er selben Partei seid, sondern Freunde der selben Gang (http://www.youtube.com/watch?nomobile=1&v=zeGXdt-gBsc - Antifa WE ARE IN THE SAME GANG) Wichtig ist der zwischenmenschliche Kontakt. Setzt Wert auf eure GenossInnen. Ihr braucht nicht wie die Jusos und die Parteien Mitglieder auf der Strasse anwerben, ihr braucht Freunde auf die Verlass ist.

So wünschen wir euch Glück auf eurem Weg und freuen uns euch demnächst im Black Block zusehen.

Es grüsst ganz revolutionär,
Eure AAR

Legende:
SP = Sozialdemokratische Partei
Juso = JungsozialistInnen

Samstag, 3. November 2012

Gegendarstellung



UNS NIMMT KEINER DIE STRASSE!
Wir kommen wieder, keine Frage.


Persönliche Gegendarstellung eines/einer DemoteilnehmerIn des «Demonstrativen Stadtspaziergangs» vom Sa. 27.10.12 in Zürich K4, welche dem vorwärts zugespielt wurde.
Ab 20:30 versammelten sich ca. 350 Leute bei winterlichem Schneefall auf dem Güterbahnhof Areal mit Musikanlagen, einem Holzpolizeiauto, einem grossen getragenen Sarg des Güterbahnhofs, einer Mobilen „Ghetto-Tonne“ um sich die Finger wärmen zu können und einer mobilen Bar.
Geplant war ein Stadtspaziergang mit Musik und Reden an neuralgischen Punkten des Kreis 4, um auf die Verdrängungspolitik aufmerksam zu machen. Z.B. bei der Bäckeranlage wäre eine Rede geplant gewesen, wo darüber informiert worden wäre, wie die Polizei mit dem Wegweisungsparagraphen unliebsame Elemente aus dem Quartier loswerden wollen. Auch eine wichtige Form der Aufwertung eines Quartiers (wichtig für wen?).

Um 21H setzte sich der Zug in Bewegung und versuchte vom Güterbahnhofparkplatz auf die Hohlstrasse zu gelangen. Nach keinen 3 Metern wurde der Demonstrationszug (massiv) mit Gummischrot attackiert.
Weder wurde – nach Polizeireglement vorgeschrieben – das Gummischrotgewehr defensiv eingesetzt, noch wurden die erforderlichen 20Meter Abstand eingehalten, welche nur im Notfall unterschritten werden dürften.
Diese Einschätzung, dass die Polizei ohne Vorwarnung offensiv die Demo mit Gummischrot attackiert hat, wurde von einem Fotografen zwei Stunden später in einem Gespräch geteilt.
Gummischrot ist übrigens keine Bagatellwaffe. Im Schnitt passieren bei jedem ~1000 Schuss Augenverletzungen bei den Attackierten. Ein 40Jähriger Graphiker in der PdA sieht auf einem Auge nur noch 10% wegen Gummischrot. In anderen Ländern z.B. Österreich braucht es deswegen auch eine richterliche Verfügung, um Gummischrot einsetzen zu dürfen.
Nun denn die Demo reagierte und feuerte Feuerwerkskörper in Richtung Polizei. Es flogen keine Flaschen oder Steine. Gleichzeitig wurde von der Demoleitung der Polizei per Megafon mitgeteilt, dass dies ein friedlicher Stadtspaziergang sein soll mit Reden und Musik. Die Polizei antwortete mit Tränengas und Gummischrot.
So musste sich der Demozug wieder ins Innere des Güterbahnhofsareal auf den Parkplatz zurückziehen um sich zu beraten. Dies wurde aber gekonnt durch die Polizei verhindert, in dem sie auch auf das Güterbahnhofareal vorstiess  und weiter mit Gummischrot auf die Menschen schoss. Die Demo konnte durch einen kleinen Seitengang doch auf die Hohlstrasse vorstossen.
Am nächsten Tag war ich nochmal auf dem Güterbahnhofareal. Der Parkplatz war übersäht mit Gummischrot Projektilen. Notabene ist der Güterbahnhofparkplatz kein Ort, an welchem der Verkehr oder irgendwer behindert würde. Es war ein Parkplatz.
Bei der Station Güterbahnhof wurden daraufhin Strassenbarrikaden errichtet, um sich vor dem anrollenden Wasserwerfer und den Riot-Cop-Polizeiwagen zu schützen.  Dann bog man ins Quartier ab und spurtete durch das Quartier. Die Demo versuchte trotzdem über die Bahngeleise in Richtung Bäckeranlage vorzustossen. Die Demo war aber zu versprengt, um sich noch effektiv gegen den Wasserwerfer und die anrollende Armada der Polizei zu schützen.
So löste sich die Demo auf und besammelte sich 45Minuten später nochmals an der Langstrasse, ungefähr halb so gross wie zuvor, um den kleine Rest des Spaziergangs und das abschliessende Konzert trotzdem noch durchführen zu können. Die politischen Reden wurden aber leider gekonnt durch die Polizei verunmöglicht.
So zog man noch durch die Langstrasse, und in der Neufrankengasse konnte man von 23H weg doch noch das geplante Live-Konzert auf einem Lieferwagen durchführen. Es war eine gute Stimmung. Die Leute auf der Strasse, reagierten extrem positiv «endlich macht mal wer etwas », «schön dass es Leute gibt die immer noch kämpfen». Die Passantinnen sind sogar auf die Demo und die FlyerverteilerInnen zugekommen, um einen Flyer zu bekommen und es gab viele gute Gespräche.
Als das Konzert vorbei war, die Ghettotonnen gelöscht und abtransportiert und die meisten Leute auf dem Nachhauseweg, attackierte die Polizei den kleinen Rest der Demo nochmals mit voller Kraft. Sie spritze dann auch noch mit dem Wasserwerfer in die Marsbar, um die «bösen Jungs» die sich dort versteckten zu bestrafen. Eine Passantin oder Demonstrantin, die das Gespräch mit der Polizei suchen wollte, wurde mit Pfefferspray angegriffen. Aber was können die Leute dort tun? Was können wir allgemein gegen Polizeiübergriffe tun, wenn selbst Polizeigewalt Opfer-Anwälte den Opfern raten, ja nicht zu klagen, weil man sonst eine Gegenklage am Hals hat`? Ich sage nur «Eldar S.»
Meine Vermutung zu dieser Polizei-Schlussaktion an der Neufrankengasse ist, dass die Polizei nochmals gute Bilder produzieren wollte, welche durch die Medien gehen konnten, damit die ganze Veranstaltung in den Medien und bei den Menschen, welche nicht dort waren diskreditiert werden konnte.

Analyse der Medienberichterstattung
Ich hoffe immer noch darauf, dass den Menschen auffällt, dass bei solchen Meldungen fast ausnahmslos auf allen Newsportalen die gleiche SDA (Schweizerische Depechen Agentur) mit einem anderen Lead und evt. Einem anderen Bild reproduziert wird. Nur Blick.ch und 20min.ch schreiben ein wenig mehr, oder haben noch ein abstruses Videöchen.  Bei Blick.ch wird im Video ja auch gesagt, dass die Polizei mit Gummischrot «antwortete» was halt nicht der Fall ist und normalerweise auch einfach immer falsch ist. Normalerweise reagiert eine Demo auf Polizeigewalt. So geschehen z.B. am Bellevue oder auch am Central (wobei es dort wirklich aufgeheizt war und eigentlich zeitgleich Chlöpfte). Etc. etc.
Ich habe kein einziges Medium gefunden, welches zumindest teilweise auf den Inhalt des Flyers oder auf das Konzert an der Neufrankengasse eingegangen ist.
Link zum Communiqué der Demoleitung, zum verteilten Flugblatt und zu einigen Bildern: http://switzerland.indymedia.org/de/2012/10/87840.shtml

Sonntag, 21. Oktober 2012

Bald sind Wahlen

Sehr verehrte Damen und Herren,
LIEBE GENOSSEN,

Auf der Seite grosserrat.bs.ch steht:


"Am 28. Oktober 2012 wählen die gut 107'000 Stimmberechtigten im Kanton Basel-Stadt neben einer neuen Regierung auch ein neues Parlament. 100 Sitze stehen zur Verfügung. Die Ratsmitglieder werden für eine Amtsperiode von vier Jahren gewählt."



Jeder Basler Bürger, der die Schweizer Staatsbürgerschaft besitzt (ohne geht nicht) hat am 28. Oktober die Möglichkeit Parlamentarier seiner Wahl von der Partei seiner Wahl ins Rennen um die 100 Sitze zu schicken. Von SVP bis SP kandidieren jung und alt, fälschlicherweise auch ein Aktivist aus unseren Reihen, um den Eintritt in die Basler Regierung. Libertäre Standpunkte zu Wahlen...


Parlamentarische Demokratie ist mangelhafte Demokratie


Viele Bürger wissen gar nicht, dass auch eine andere Demokratie möglich wäre. Viele Bürger wissen traurigerweise nicht mal, dass eine andere Welt möglich wäre.Aber bleiben wir mal bei der Demokratie. Frei übersetz heisst das die "Herrschaft des Volkes". Zurzeit haben wir viel mehr eine Herrschaft der Parlamentarier. Unsere Herrschaft beweist sich nur alle vier Jahre durch die Umschläge, die uns nach Hause geschickt werden mit den Namen von zahllosen angeblichen Volksvertretern. Leider muss ich sagen, dass ich mich von Parteien und ihren Mitgliedern nicht vertreten fühle, die sich von der Autoindustrie bis hin zu Atomkonzernen sponsern lassen. Bestimmt gibt es eine ehrliche Haut, die unsere Interessen vertreten, aber mir sind die zu wenig. Vertreten werden möchte ich auch nicht. Ich möchte mich selbst vertreten und sie sollten das auch wollen. Denn nur dies wäre die einzig wahre Demokratie, in der jeder in die Entscheidungen mitwirken kann, die das Volk betrifft. Die direkte Demokratie, das Model in der Schweiz, ist ebenfalls nicht perfekt. Volksentscheide gehen auch erst durch das Parlament und dann ans Volk. Das Parlament fällt schon mal ganz väterlich eine Vorentscheidung, ob eine Initiative sinnvoll oder blödsinnig ist.Dass international sämtliche Lobbyisten die Parlamente der Welt als ihren Arbeitsplatz sehen, macht mir die parlamentarischen Demokratie noch unsympathischer.


Eine andere Demokratie wagen - AnarchistInnen empfehlen... ...eine Demokratie, in der die Entscheidungen von jedem einzelnen gefällt werden, in der jeder Mensch zum Parlamentarier wird und die Parlamente, verseucht von Lobbyisten und Parteikämpfen, zu Gewerkschaften werden, in der nicht Parteien verhandeln, sondern die Arbeiter, Studenten, Frauen und Männer um die Nahrung, die Bildung und um andere tausend Themen die unseren Alltag ausmachen. Keine Rechts-Links-Partnerschaften (Sozialpartnerschaften), sondern kompromisslose Lösungen für das Allgemeinwohl. Viel zu lange haben Koalitionen und Staatschefs unser Leben bestimmt und für uns entschieden. Die Demokratie muss zurück in unsere Hand und unser Leben muss von uns selber bestimmt werden. 


Die Parlamentarische Demokratie erhält das System


Das Parlament lebt von dieser ungenügenden Demokratie. Eine Demokratie von Arbeitern, nicht von Parlamentariern, würde sich in eine klassenlose Gesellschaft formieren, denn Arbeiter werden nur Politik zum Gunsten ihrer Klasse machen. Sie werden das Rentenalter kürzen, die Löhne werden steigen, Kriege werden nicht akzeptiert sein und mit Nahrung und Bildung wird nicht gehandelt werden. Diese Demokratie will man im Kapitalismus nicht haben. Die Bevölkerung soll denken, dass Politik nur von Parlamentariern ausgeht und der einfache Arbeiter da nichts zu sagen hätte. Sie kastrieren uns, bringen uns so zum schweigen. Deshalb ist eine Basisdemokratie ein Dorn im Auge des Staates und darf nicht Realität werden.



Wie mit Wahlen umgehen?


Scheiss auf Wahlen in der Parteibonzen ein Grinsen auf den Wahlplakaten präsentieren und sich einen tollen Slogan ausgedacht haben. Die Zahl der Wähler zeigt deutlich, dass jeder dieser Volksvertreter unglaubwürdig ist und nicht mal mehr von der Hälfte der Bevölkerung gewählt wird. Volksparteien sind nur in den Statistiken solche. In der Schweiz wählt nicht mal die Hälfte der Bürger, die ohne Staatsbürgerschaft auch nicht und die Minderjährigen fehlen auch, sodass eine SVP in der Schweiz keine 25% Wählerschaft hat. Antworte auf Wahlen, in dem Du ein dickes Anarchie_A auf die Plakate dieser Idioten hinschmierst, boykkotiere sie und fordere eine wahre Demokratie, denn das ist dein Recht. Selbst von uns als primitive Lebensweisen bezeichnete Gemeinschaften leben eine Basisdemokratie. Das ist unser Recht als Menschen. Sei es Obama oder Romney, CDU oder SPD, alle leben von unserer Dummheit und sterben wenn wir Widerstand leisten. Deshalb geh nicht wählen, kämpfe lieber in linken Strukturen deiner Umgebung. Für Selbstorganisation statt Politik von oben.


Fürchtest du Gentrifizierung, Abschiebung von Ausländern, Kontrolle und Überwachung durch den Staat, Handel mit deinem Wasser und deiner Nahrung, Verpestung deiner Umwelt, eine demokratiefreie Zone Wirtschaft, Handel mit Waffen und Einsatz von Truppen?

Dann wirf deinen Wahlumschlag weg, steh auf für SELBSTBESTIMMUNG UND ANARCHIE.
Diese Probleme haben Parlamente eingeführt und eine neue Koalition, eine neue Regierung werden es nicht besser machen als ihre Vorgänger.

Es grüsst ganz revolutionär,

Eure AAR!


Donnerstag, 27. September 2012

Naziaufmarsch in Göppingen - Läuft Nicht!

Am 6. Oktober wollen Nazis in Göppingen wieder demonstrieren, das wäre dieses Jahr dann schon das vierte Mal. Bei solchen Demos werden rassistische und faschistische Inhalte verbreitet, die darauf abzielen Bevölkerungsgruppen auszugrenzen, zu unterdrücken und zu vernichten. Unter dem Schutz der Meinungsfreiheit propagieren Nazis einen gleichgeschalteten Führerstaat, in dem dann keine Meinungsfreiheit mehr gelten wird. Seit 1990 wurden mehr als 200 Menschen durch Nazis ermordet. Die aufgedeckten Morde der rechten Terrorgruppe NSU verdeutlichen einmal mehr die aktuelle tödliche Konsequenz der neonazistischen Ideologie.

Bereits mehrmals versuchten Nazis hier in Göppingen ihre rassistische und menschenverachtende Propaganda mit Kundgebungen unter die Leute zu bringen. Immer wieder schlug ihnen dabei Widerstand entgegen – Ihr letzter Kundgebungsversuch wurde mit vielfältigen und entschlossenen Protesten beantwortet – eine weitere Niederlage. Deshalb mobilisieren die Göppinger Nazis nun zu einem größeren Aufmarsch, bei dem mehrere hundert Faschisten_innen aus verschiedenen Regionen erwartet werden.

Es stößt bei Menschen quer durch die Bevölkerung auf vollkommenes Unverständnis, dass die Kundgebungen der Faschisten_Innen stattfinden dürfen. Wir kommen aus der Region Göppingen und haben uns zusammengeschlossen, um gemeinsam zu handeln. Wir fühlen uns in unseren Pflichten als verantwortungsbewusste Menschen angesprochen und wollen nicht nur von Zivilcourage reden, sondern rufen zu Mut, Einigkeit und zivilem Ungehorsam auf. Wenn die Verwaltung den Nazis Vortritt lässt, wenn die Politiker_innen sich verstecken und wenn Gerichte zustimmen, wollen wir gemeinsam auf die Straßen gehen und uns den Nazis in den Weg stellen.
Eine erfolgreiche Blockade und Verhinderung der Nazidemo ist das Gebot der Stunde. Göppingen darf nicht das Aufmarschgebiet der Faschisten_innen in der ganzen Region werden!

Nehmen wir es selbst in die Hand: Mit friedlichen Sitzblockaden, an denen sich eine Vielzahl von Menschen beteiligen kann, wollen wir nicht nur Zeichen setzen, sondern den Aufmarsch der Nazis stoppen. Solche Blockaden in anderen Städten wie Dresden, Wunsiedel, Lübeck und Köln haben bewiesen, dass es vielen Menschen gemeinsam gelingt, Naziaufmärsche zu verhindern.

Im Zusammenspiel mit unterschiedlichen kreativen und ausdrucksstarken Protestformen werden wir den 6. Oktober zu einem Tag des Zusammenhaltes für ein solidarisches Miteinander machen. Nur wenn viele Ideen und viele Menschen zusammen wirken, werden wir erfolgreich sein.

Erstunterstützer_innen:

AABS – Antifaschistisches Aktionsbündnis Stuttgart und Region
ADGH – Demokratische Jugendbewegung in Europa
ADHF – Föderation für demokratische Rechte in Deutschland
Antifaschistische Aktion (Aufbau) Stuttgart
Antifaschistische Aktion (Aufbau) Tübingen
Antifaschistische Gruppe Göppingen
Autonome Antifa Nürtingen
Demokratischer Kulturverein Schwäbisch Gmünd
DIDF Jugend Baden-Württemberg (Jugendverband der Föderation demokratischer Arbeitervereine)
DIDF Göppingen
Die Linke im Stadtrat Göppingen
Die Linke Kreisverband Göppingen
DKP Gruppe Göppingen/Geislingen
FAU – Freie ArbeiterInnen Union Stuttgart
Frauenverband Courage Göppingen
Halkevi Volkshaus Kirchheim/Teck
Libertäres Bündnis Ludwigsburg (LB)²
Linksjugend ['solid] Baden-Würtemmberg
Linksjugend ['solid] Stuttgart
Migrantinnenverein Göppingen
MLPD Göppingen
SJD – Die Falken Stuttgart
Sozialistische Alternative Stuttgart
VVN Baden-Württemberg
VVN-BdA Göppingen
VVN-BdA Kreisvereinigung Esslingen
VVN Kreisvereinigung Stuttgart
Zusammen Kämpfen (Stuttgart)

Twitter: https://twitter.com/lauftnicht
Facebookseite: https://www.facebook.com/pages/Naziaufmarsch-in-Göppingen-Läuft-Nicht/517615784931013
Facebookveranstaltung: https://www.facebook.com/events/278601092249539/


"Wir hoffen, dass wir das System stürzen können"

Griechenland stand still. Beamte, Seeleute, Busfahrer oder Bankmitarbeiter - Zehntausende haben mit einem Generalstreik gegen das neue Milliarden-Sparprogramm protestiert. Das hat die Regierung trotzdem verabschiedet. Die Wut entlud sich auch in Krawallen.

Athen/Thessaloniki/Hamburg - "Generalstreik - alle gemeinsam, um den Sparpakt zu zerbrechen": Mit diesem kämpferischen Motto haben die großen Gewerkschaften die Griechen zum Ausstand aufgerufen. Es ist der erste Generalstreik, seitdem die Regierung von Ministerpräsident Antonis Samaras im Juni vereidigt wurde, und die Wut ist groß. Die Demonstranten tragen Transparente mit Sprüchen wie "Genug ist genug", "Wir oder sie" oder "Geschichte wird durch Klassenkampf geschrieben" vor sich her.

Der Verkehr kam komplett zum Erliegen, Straßen waren dicht, Fähren und Züge wurden bestreikt, Dutzende Flüge fielen aus. Der Müll wurde nicht abgeholt, Ärzte behandelten nur Notfälle, die Apotheken blieben zu. Auch die Beamten aller Ministerien streikten, in den Schulen fiel der Unterricht aus.

Die Sommerpause ist vorbei

Mitten in Athen spielten sich ähnliche Rituale ab, wie bei vergangenen Protesten. An den Straßen zum zentralen Syntagma-Platz stehen wieder die dunkelblauen Kastenwägen der Polizei, groß wie Busse. Um sie herum Polizisten, schwer gewappnet mit Schutzschildern, Knüppeln und Gasmasken.

Die Sommerpause ist gerade vorbei und schon sehen einige die griechische Gesellschaft kurz vor dem Kollaps. "Nach dem Wirtschafts-Crash steht Griechenland jetzt vor dem gesellschaftlichen Zusammenbruch, zwölf Prozent der Griechen haben überhaupt kein Einkommen mehr", sagt Panagiotis Tsaraboulidis, Präsident der Arbeitnehmervertretung in Thessaloniki. Wenn die EU auf ihren Vorgaben beharre, werde alles zusammenbrechen, sagt Tsaraboulidis, sieht die Schuld aber im eigenen Land: "Ich habe weniger ein Problem mit der Troika oder den Deutschen, als mit den inkompetenten Menschen, die uns regieren."

Ähnlich sehen das auch die Demonstranten in Thessaloniki: "Ich würde mir eher die Hand abhacken, als nochmals für Samaras zu stimmen.", sagt Ioanna Papademetriou, die zum ersten Mal demonstriert. "Er hat versprochen, uns aus der Krise zu führen und jetzt zieht er uns immer tiefer herein". Die 35-jährige Lehrerin ist verzweifelt, weil ihr Gehalt massiv gekürzt wurde und ihr Ehemann seinen Job verlor.

Polizisten schützen den Luxus

In Athen beginnen zur selben Zeit die ersten Ausschreitungen - auch das fast ein Ritual. Das Grande Bretagne, eines der teuersten Hotels in Athen direkt am Syntagma-Platz, hat die Fensterläden geschlossen. Eine Einheit Polizisten steht vor dem Eingang, alle tragen Gasmasken. In der Voukourestiou Straße mit ihren Juwelierläden, mit den Boutiquen von Prada, Dior und Louis Vuitton stehen die Polizisten in Zweierreihen. Immer wieder fliegen Steine in ihre Richtung, Wasserflaschen.

Einer der Polizisten ist Sakis, 22. Er sieht angestrengt aus und fast ein bisschen ängstlich. Die Gasmaske klemmt unter seinem Arm. "Am Anfang habe ich das persönlich genommen", sagt er. Jetzt stehe er hier und mache seinen Job. Ein Mülleimer brennt. Wie meistens sind unter den vielen friedlichen Demonstranten auch diejenigen, die Randale machen. Die Autonomen, der Schwarze Block. Sie werfen Molotow-Cocktails.

"Alles Absicht und geplant - von der Politik", vermutet Vassiliki Tzavara. Die 45-jährige Ärztin sagt, die Randalierer wüssten genau, was sie täten: Sie stellen sich vor eine Fernsehkamera und schlagen los. Damit friedliche Demonstranten die Flucht ergriffen und ihren Unmut nicht mehr äußern könnten. Damit sich die Demonstration schnell wieder auflöst und die Politik ihre Ruhe habe. Tzavara ist nicht die einzige, die so denkt, aber sie ist vor allem hier, um zu demonstrieren. So könne es nicht weitergehen: "Ein Arzt betreut in einem Athener Krankenhaus im Durchschnitt über 60 Patienten", sagt sie, das sei zu viel.

Regierung beschließt trotz Protesten Sparpaket

Gegen Mittag beginnt die Polizei, Tränengas einzusetzen, die Demonstranten antworten mit lauten Buhrufen. Auf dem Syntagma-Platz stehen auch der 31-jährige Thanasis und seine Freundin Maria. Angst vor dem Tränengas haben sie nicht: Beide tragen Mundschutz, wie im Krankenhaus. Sie haben ein Anliegen: "Wir hoffen, dass wir das System stürzen können. Die Politiker sind so korrupt", sagt Maria, klingt dabei aber eher verzweifelt als kämpferisch. So oft sind sie schon hier zusammengekommen, gegen die eigenen Politiker, gegen die Troika, gegen die harschen Sparmaßnahmen - geändert hat sich aber nichts. Die Zahl der Arbeitslosen steigt weiter, während die Löhne und Renten sinken. Ungeachtet der Proteste hat sich die Regierung von Samaras auf weitere Ausgabenkürzungen von fast zwölf Milliarden Euro geeinigt. Die mit den internationalen Gläubigern ausgehandelten Sparmaßnahmen sehen weitere Kürzungen bei Renten und Löhnen vor - sonst wird die nächste Kreditrate von mehr als 30 Milliarden Euro nicht überwiesen. Das Problem für Samaras: Die Sparmaßnahmen müssen noch vom Parlament gebilligt werden, viele Abgeordnete haben Angst vor den Reaktionen ihrer Wähler - vermutlich zu Recht.    Auf der Straße ziehen Thanasis und Maria vom Syntagma-Platz weiter. Auch sie brüllen jetzt, wie die anderen Demonstranten: Polizisten, Schweine, Mörder. Polizisten, Schweine, Mörder. Plastikflaschen fliegen.  Lahmgelegt wurde das Land am Mittwoch von einem Durchschnitt der gesamten griechischen Gesellschaft, der sich am Generalstreik beteiligte. Unter den Demonstranten in Athen sind aber auffallend viele junge Leute, die meisten zwischen 20 und 30. Sie sind Mitglieder der sogenannten Lost Generation. Ihnen geht es gar nicht um Rentenkürzungen und auch nicht um Lohnkürzungen. Die meisten haben nicht einmal einen Job.

Quelle: www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/proteste-bei-generalstreik-in-griechenland-a-858201.html       


Sonntag, 23. September 2012

Wir bringen Krieg - ein Lied zum Klassenkampf

Uns gehört die Stadt,
Seine Häuser und die Strasse,
Die Demokratie ist in feindes Hand,
Auch die entreissen wir dem Feinde,
Wer sprach den von Frieden?
Das Volk, das den wahren Klassenfeind kennt,
Und um den Kampf mit ihr nun brennt.
Der bringt Krieg, keinen Frieden liebes Parlament.
Uns werdet ihr nicht los,
Eure Repression reicht nicht aus,
Unsere Wut und der Mut ist zu gross,
Uns kriegt ihr nicht aus unserem Haus,
Bis wir leben können ohne euch,
Ohne Verfolgung ganz frei,
Auch wenn der Weg steinig sei,
Wir bringen Krieg, kein Frieden liebe Polizei.
Wir wollen nicht dass harte Arbeit, Den Bonzen zugutekommt,
Solange ihr selig seid,
Kämpft, dass der Arbeiter sein Recht bekommt,
Und so wollen wir als Ziel,
Dass die Mächtigen Furcht vor uns haben,
Und euch als Klassenfeinde besiegen.
Wir bringen Krieg, mit Bonzen gibts kein Frieden

Yossi

Montag, 17. September 2012

Freiheit für den Gefangenen vom NT-Areal -Demo in Basel

Aufruf zur Demonstration am 29.9.2012, 13.30h, Barfüsserplatz Basel

Anlässlich einer Party mit über 1000 TeilnehmerInnen auf dem NT-Areal in Basel wurde ein Mitglied des Revolutionären Aufbau Winterthur verhaftet und in Untersuchungshaft gesetzt, weil ihm eine Beteiligung an einem Gerangel mit einem Zivilpolizisten vorgeworfen wird. Seit dem 2. Juni sitzt er nun im U-Haft-Gefängnis Basel-Waaghof, Anfang September wurde die Untersuchungshaft wegen „Wiederholungsgefahr“ verlängert.
Wer sich an der Auseinandersetzung um den öffentlichen Raum beteiligt, ist einE StraftäterIn, der/die weggesperrt gehört. Dies ist die Logik der präventiven Repression, die sich in zahlreichen gesellschaftlichen Bereichen offenbart. Ihr Ziel ist es, möglichst viele davon abzuschrecken sich gegen die herrschenden Zustände zu wehren.

Dieses Vorgehen lässt sich schweizweit beobachten. Seien es Fussballfans, die sich auf die Strasse begeben, um zum Stadion zu ziehen, Jugendliche, die angesichts teurer Clubpreise auf öffentlichen Plätzen feiern, Flüchtlinge, die sich in selbstverwalteten Zentren weiterbilden, HausbesetzerInnen, die ihren Wohnraum verteidigen, QuartierbewohnerInnen, die gegen eine Stadtentwicklung zu ihren Ungunsten demonstrieren oder politische AktivistInnen, die ihre Inhalte im öffentlichen Raum fassbar machen wollen. An all diesen Orten finden auf die eine oder andere Art und Weise Konfrontationen mit der staatlichen Repression in Form der Polizei statt.

In der Begründung der Untersuchungshaft zeigt sich der politische Charakter des Verfahrens, das gegen den NT-Gefangenen geführt wird: Laut Staatsanwaltschaft rührt diese Wiederholungsgefahr nämlich daher, dass er in der klassenkämpferischen Linken organisiert ist. Sie kriminalisiert so die politische Organisierung an sich. Gleichzeitig verhindert sie jegliche politische Kommunikation betreffend seiner Situation und allfälligen Aktivitäten zu seinem Fall. Gegen aussen soll mit der langandauernden Haft ein Zeichen der Politik der harten Hand gesetzt werden. Die Verschärfung der Repression in den verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen reiht sich damit in einen allgemeinen Angriff von oben auf unsere Arbeits- und Lebensbedingungen ein. Dies geschieht nicht nur hier, sondern weltweit.

Wir setzen uns diesem Versuch der Abschreckung und der Kriminalisierung der politischen Organisierung entgegen. Wir setzen die positionsübergreifende Solidarität allen Versuchen entgegen, die Benutzung des öffentlichen Raums zu verhindern. Nehmen wir uns den Raum weiterhin, nutzen und verteidigen wir ihn!

Unsere Solidarität gegen ihre Repression!
Freiheit für den Gefangenen vom NT-Areal!
Freiheit für alle politischen Gefangenen!

Überregionales Bündnis gegen Repression,

Folgende Organisationen unterstützen diesen Aufruf (Stand 16.9.2012, Unterschriften werden laufend aktualisiert):

Revolutionärer Aufbau Schweiz | Rote Hilfe Schweiz | Kollektiv Hirscheneck Basel | Bewegung für den Sozialismus (BfS) Basel | Anarchistische Aktion Riehen (AAR) | gruppe antikapitalistische praxis (gap) | Bewegung für soziale Gerechtigkeit | Antikapitalistische Linke (AKL) | BFS Jugend Zürich | Libertäre Aktion Winterthur | Rote Aktion Mannheim | neue PdA Basel | Partei der Arbeit Zürich (PdAZ) | Freund/innen und Unterstützer/innen von Marco Camenisch | Infoladen Rabia Winterthur | Frauenlesben-Café Winterthur | Antirep Winterthur | sozialistische Zeitung vorwärts" | HelferInnen der Roten Falken Zürich | Karakök Autonome

Wer den Aufruf und die Demo unterstützen will melde sich bei rotehilfe@aufbau.org.

Näheres dazu unter: www.aufbau.org/index.php/rote-hilfe-mainmenu-21/gefangene-mainmenu-22/1397-freiheit-fuer-den-gefangenen-vom-nt-areal-demo-in-basel

Die AAR plant mit und wird an der Demo anzutreffen sein.
Rotfront


Dienstag, 11. September 2012

"Flaschenwahn statt Wasserhahn" - BOTTLED LIFE



Aus der Beschreibung des Videos:

"Flaschenwahn statt Wasserhahn

Nestlé macht heute schon einen Zehntel seines Gesamtumsatzes von 110 Millarden Schweizer Franken mit Flaschenwasser.
Peter Brabeck von Nestlé verdient 8,3 Millionen Franken im Jahr!

Die grossen Probleme schafft das Wassergeschäft doch nicht in wohlhabenden, demokratischen Gemeinwesen, sondern in der Dritten Welt.
Womit ist zu rechtfertigen, dass Einwohner der britischen Hauptstadt London in Flaschen abgefülltes Trinkwasser von den Fidschi-Inseln trinken, wenn gleichzeitig 35 Prozent der Fidschi-Insulaner keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser haben? Korrupte Regierungen und profitgierige Unternehmen seien in der Wasserwirtschaft die schlimmste Kombination, sagt Maude Barlow, ehemalige UNO-Chefberaterin für Wasserfragen.

Sie bezeichnet Nestlé als «Raubtier auf der Suche nach dem letzten sauberen Wasser dieser Erde.» Schnell und Gehriger schildern die Auswirkungen von Nestlés Wassergier in Pakistan und Nigeria. Hier macht der Konzern mit der Marke «Nestlé Pure Life» seit einigen Jahren ein Riesengeschäft. Der Umsatz mit dem Mineralwasser beträgt 9 Milliarden Franken.

In der Ortschaft Bhati Dilwan bedeutet dies, dass Nestlé Grundwasser absaugt und dieses für teures Geld der pakistanischen Oberschicht verkauft. Für die lokale Bevölkerung werde noch nicht mal ein Zapfhahn am Rande der Fabrik eingerichtet, klagen Anwohner.

In Nigeria ist eine Flasche «Pure Life» bisweilen teurer als ein Liter Benzin. Allerdings hat Nestlé auch hier nicht nur Kritiker. Findige Geschäftsleute sehen den Schweizer Konzern gar als Vorbild und mischen nun ihrerseits mit Wasserangeboten den Markt auf.

Gütige Nicht-Hilfe

Ob das Geschäft mit dem lebensnotwendigen Gut grundsätzlich zu verurteilen ist, bleibt dem Zuschauer überlassen. Was «Bottled Life» schonungslos zutage fördert, ist die intellektuelle Beliebigkeit der Nestlé-Chefetage.

Für den Verwaltungsratspräsidenten Peter Brabeck scheint sogar unklar, ob Wasser ein Menschenrecht ist. In einer Videoeinspielung zeigt er sich entschieden dieser Auffassung, ein andermal bezeichnet er ebendies als «Extremposition».

Insgesamt erweist sich der Boykott-Entscheid der Nestlé-Leute, die selbst Dreharbeiten in einer mutmasslich harmlosen Wasserabfüll-Fabrik in Maine untersagten, als Segen für die Filmemacher: Dank der gütigen Nicht-Hilfe aus Vevey wird der vergleichsweise brave Dokfilm zum PR-Desaster für den Weltkonzern. «Bottled Life -- Nestlés Geschäfte mit Wasser» läuft ab dem 26. Januar in den Deutschschweizer Kinos."

Falsche Freiheit, Falsche Demokratie

Unzählige Menschen werden behaupten, dass sie frei sind.
Unzählige werden sagen, dass sie von niemandem beeinflusst werden.
Sie werden ihnen sagen, dass sie keine Furcht haben müssen um ihr Leben, dass sie keiner Kontrolle erleiden, dass sie frei ihre Entscheidungen fällen.
Ich lebe in einer Demokratie, werden sie sagen.

Ich will auf einige verschiedenen Punkte mal eingehen:

"Unzählige werden sagen, dass sie von niemandem beeinflusst werden"

Tatsächlich ist es so, dass jeder, der so lebt wie es die helle Welt will, keine Sorgen haben muss, wenn es darum geht, frei zu sein.
Diese Menschen werden keinerlei Verfolgung erleiden, keinen Druck von irgendeiner Seite erleben.
Wie frei man ist, wenn man 10 Stunden am Tag die Befehle von irgendeinem Chef sich anhören muss, wie frei man ist, wenn der Staat einem Sparprogramme vor die Nase hält, Trojaner in seine Computer schickt, ihn jederzeit festnehmen wird, sollte er auf der Strasse demonstrieren ohne um Erlaubnis gebeten zu haben, dies kann jeder sich selbst beantworten.
Doch niemand, der die gesellschaftliche Norm akzeptiert, die Gesetze des Staates zu seinen eigenen macht, der wird keine Furcht haben müssen vor Verfolgung. Doch wir machen uns selbst zu Sklaven.
Die Beeinflussung wird akzeptiert. Gesetze, Sparprogramme, Entscheidungen der Parlamente, alles wird restlos akzeptiert. Parlamentarier werden gewählt, die dann diese Misständen einen politischen Charakter verleihen. Wir lassen uns beeinflussen. Wir kennen keinen anderen Weg. Wir haben vergessen, laut zu werden, vergessen, Widerstand zu leisten. Wir sind nicht frei, weil wir nicht frei sein wollen.

"Sie werden ihnen sagen, dass sie keine Furcht um ihr Leben haben müssen"

Auch halten wir fest: Wer ruhig seine Sache macht, wer seinen Job erledigt, der muss nichts befürchten.
Wer aber die bisherigen Umstände kritisiert, wer Widerstand leistet, Freiheit fordert, der lebt ein gefährliches Leben.
Orwell sagte: "Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen."
Dieses Recht besitzen wir, was vielleicht uns an den Rand der Gesellschaft katapultieren wird, doch das Recht, Taten dem Gesagten folgen zu lassen haben wir nicht. Jene, die das tun, fürchten ihr Leben, fürchten um ihre Freiheit.. Mut erfordert's um an seine Freiheit zu gelangen. Hat man diesen Mut nicht, wird man ewig Sklave dieses Systems bleiben. Hat man den Mut, muss man mit der Realität eines Freiheitskampfes aufgeklärt sein.

"Ich lebe in einer Demokratie, werden sie sagen."

Wir leben in keiner Demokratie. Demokratisch ist es nicht, wenn Parteien von Konzernen bezahlt werden. Demokratisch ist es nicht, wenn mensch einen Parlamentarier wählen sollte, der für ihn die Entscheidungen fällt.Wir sind nicht direkt beteiligt daran, ob wir sparen wollen, ob wir neue Kampfjets möchten, ob wir Gesetzesentwürfen zustimmen. Wir werden nicht gefragt.
Die Wirtschaft ist ebenfalls demokratiefreies Gebiet. Wir haben keinen Bezug zu unserer Umwelt.

Widerstand ist das Los zur Befreiung der Menschheit

Einzig der Widerstand gegen das System wird uns zeigen, wie frei wir noch werden können. Eine Packung Chips und das Abendprogramm auf RTL 2 sind nicht die Freiheit, die uns zusteht.
Doch selbst den Widerstand hat man kriminalisiert. Hohe Ideale der Freiheit sich anzueignen kommt einer Identität als Terrorist gleich. Eingeschüchtert und klein sind wir. Es muss einen Weg geben, in der das Individuum zu neuem Selbstvertrauen gelangt.



„Das Geheimnis der Freiheit ist der Mut.“
Perikles


Montag, 10. September 2012

Viva Jesús!

Viva Jesús! 

Irgendwie hat es sich so eingelebt, dass die Leute meinen, ein Christ dürfe nicht radikal sein, nicht radikal denken, nicht radikal agieren. Das man das Christentum nie politisch nehmen dürfte, dass er nicht da ist, um das Establishment herauszufordern... Jesus Christus nannte sich zu einer Zeit "Sohn Gottes", als dieser Titel dem römischen Kaiser allein zustand. Das ein jüdischer Zimmermann sich zu dieser Zeit "Sohn Gottes" nannte, ist eine radikale und politische Aussage: göttliche Vorsehung und Bestimmung legt seinen Fokus nicht auf die imperialen Eliten, sondern auf die Armen und Unterdrückten. Die Aufgabe Jesu war das Erreichen einer Zeit, in der der Erste der Letzte und der Letzte der Erste sein wird. Eine Zeit in der die Armen gesegnet und die Schwachen über die Welt herrschen werden. Wer sagt, dass revolutionäre Arbeit und christlicher Glaube nicht zusammengehören, macht einen Fehler.

"Würde Jesus heute leben, wäre er ein Guerrillero." - Fr. Camilo Torres Restrepo

"Es gibt zwei Kirchen: eine dient den Reichen, die andere dient den Armen ... Aber es gibt nur eine wahre Kirche, und es kann nur die sein, welche für die Armen ist." - Fr. Ernesto Cardenal, Deutsche Welle interview

"Das Ziel sind nicht nur bessere Lebensbedingungen, die radikale Veränderung der Strukturen, eine soziale Revolution; viel mehr ist das, was wir wollen: die beständige Erschaffung, niemals endend, einer neuen Art und Weise, Mensch zu sein, eine permanente kulturelle Revolution." - Gustavo Gutierrez, "Eine Befreiungstheologie" Seite 21

"Für mich ist Jesus Christus so echt, so drängend und überzeugend wie John Brown, Abraham Lincoln, oder Karl Marx. Er ist trotz zweitausend Jahre der Versuche, ihn zu entmannen, die grösste moralische Macht der Welt" - Eugene Debs, "Jesus, der oberste Führer"

"  Reiner Kommunismus war das wirtschaftliche und soziale Evangelium, welches Jesus Christus mit jeder Tat und jedem Wort, dass authentisch von ihm stammt, gefordert hat. Privatbesitz war seiner erhabenen Meinung und seiner erhöhten Seele nach ein Sakrileg, ein Horror; eine Beleidigung an Gott und ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit. " - Eugene Debs, "Jesus, der oberste Führer"

"Das Christentum ist anti-weisheitlich: die Weisheit sagt uns, dass unsere Versuche wertlos sind, dass alles im Chaos endet, während das Christentum auf das Unmögliche pocht. Liebe, vor allem christliche Liebe, ist definitiv nicht weise. Das ist auch der Grund, weshalb Paulus spricht: "Ich werde die Weisheit der Weisen vernichten" ("Sapientiam sapientum perdam," wie es im Lateinischen heisst). Wir sollten  den Begriff "Weisheit" hier buchstäblich nehmen: es ist Weisheit (im Sinne vom "realistischen" Akzeptieren des Laufs der Dinge), die Paulus herausfordert, nicht das Wissen als solches. 

Im Hinblick auf die soziale Ordnung bedeutet dies, dass die authentische christliche Tradition die Weisheit ablehnt, dass eine hierarchische Ordnung unser Schicksal ist, dass jeder Versuch, diese zu überwinden und eine neue, egalitäre Ordnung aufzubauen in einem Desaster endet.  Agape als politische Liebe bedeutet endlose, egalitäre Liebe für den Nächsten - die eine Grundlage für eine neue Ordnung bilden kann." - Slavoj Zizek, "Die Seele der Partei"

"Gott hat keine Religion." - Mahatma Ghandi

" Die Sündenvergebung war die Selbstopferung Gottes, nicht Kindermord. Gott wird zum homo sacer, Proletarier, exouthenemonos ("geknechtet"), was auch immer man jemanden nennen will, der kategorisch gedemütigt wird, seiner Menschheit beraubt, und aus dem öffentlichen Leben entfernt wird. Das Kreuz mag ein Zeichen für Opfergabe sein, aber genauso hat es als Zeichen für die Solidarität zu gelten. Tatsächlich ist die Solidarität eine Dimension der Sühne. Die Realisierung eines Königreichs, dass um den gekreuzigten Gott gebaut wird, könnte als perfekte Darstellung der Diktatur des Proletariats genommen werden." - Morgan Guyton

"Zwischen dem Christentum dieses Landes und dem Christentum des Christus erkenne ich den am weitesten möglichen Unterschied - so weit, dass man das eine als gut, rein und heilig ansehen kann und es vonnöten ist, dass andere als böse, korrupt und falsch abzulehnen. Um mit dem einen befreundet zu sein, ist es ein Muss, dass andere als Feind dieses Christentums zu betrachten. Ich liebe das reine, friedliebende und objektive Christentum des Christus: deshalb kann ich das korrupte,sklavenhalterische, frauenauspeitschende, parteiische und heuchlerische Christentum dieses Landes nur hassen. In der Tat, ich sehe keinen Grund, und sei es der trügerischste, die Religion dieses Landes als das Christentum zu bezeichnen. Das ist der Gipfel aller Fehlbezeichnungen, der offensichtlichste aller Fehler, und der ekelhafteste Klau." - Frederick Douglass





Über die Gewaltfrage

Unsere politischen Ideale sind dazu verpflichtet, dem Grossteil der Bevölkerung zuträglich, nicht abträglich zu sein. Wir sind eine konstruktive, keine desktrutive Bewegung: wenn wir zu Mitteln der Zerstörung greifen, schiessen wir uns ein Eigentor nach dem anderen, alles fällt am Schluss auf uns zurück. Ein Anarchist sollte nach dem Nichtaggressionsprinzip gehen - WEHRT jegliche Aggression, die gegen euch oder andere ausgeübt wird, ab, aber seid nicht der Auslöser der Aggression. Unsere primäre Aufgabe ist es, ein System innerhalb des Systems aufzubauen. Viel wichtiger als die Frage nach dem Gebrauch von Waffen, die wir nur im äussersten Notfall unserer Bedrängnis durch die Staatsgewalt benutzen sollten, ist die Frage, wie wir Bevölkerungen, die sich zuvor zerfleischt haben, ihren Hass ablegen und einen Kampf kämpfen. Unser Kampf besteht darin, den Unterdrückten der Welt wahre Hilfe zu geben, welche sie zur Selbstständigkeit und Freiheit führt. Wir sind gegen Gewalt, auch gegen Staatsgewalt. Gewalt (von althochdeutsch waltan – stark sein, beherrschen - Imperium) ist der Definition nach ein Akt, der anderen schädlich ist, man greift durch Zwang in seine private Sphäre ein. Da jedes zivile Leben auf Freiwilligkeit aufgebaut sein sollte, ist Gewalt der Definition nach ein fundamentales Verbrechen gegen die Freiheit des Menschen. Was wir als unser Recht sehen, ist die Selbstverteidigung - und jeder sollte das Recht haben, die geeigneten Mittel zum Selbstschutz zu haben.


Unser Anarchismus ist kein Name, der mit Bombenwerfen verbunden werden soll (“My philosophy, in essence, is the concept of man as a heroic being, with his own ... more and more to Anarchy (philosophically understood, meaning abolition of control not whiskered men with bombs)- Tolkien). Wir sprechen ausnahmlos jedem Menschen das Recht zur Selbstverteidigung zu, jedoch findet der Kampf für uns in erster Linie in der Aufklärung der Leute über den Staat, in der Überzeugungsarbeit und in Aktionen, die auf die Arbeiter hinzielen, zumeist also gewaltfrei (und der Gesellschaft wirklich etwas bringend) und ihnen zuträglich: wir müssen lebendes Beispiel dafür sein, dass der Anarchismus funktioniert.

In welchem Licht gilt es menschliche Tragödien zu betrachten?

"Does it "make sense" a Ph.D. student is allegedly involved in the Colorado killings?"
- Gina Barreca, Ph.D.

Die überwiegende Zahl der Terroristen und Massenmörder leben sozial abgeschieden und meiden Kontakt mit anderen Menschen und schaut man sich ihre persönlichen Unterlagen an, so wird man das finden, was Die Ärzte einen 'Schrei nach Liebe' nennen. Ihre psychische Störung besteht darin, dass
sie dieses Bedürfnis nicht auf natürliche Art ausleben können - sie meinen, sich "Liebe" und "Zuneigung" nur auf eine bizarre und gewaltvolle Weise holen zu können. Anthony Sowell's modus operandi lässt zum Beispiel auf dies hindeuten. Von Ted Kaczynski, dem Unabomber (und einem der grössten Denker der frühesten Neuzeit), sagt man, dass er "mit Abgeschiedenheit, Ausdauer, Verschwiegenheit und peinlicher Genauigkeit gesegnet war... aber nie mit Liebe, nie mit Freundschaft" (Robert D. McFadden, The New York Times). Umar Abdulmutallab wurde als sexuell frustriert bezeichnet, Humam Khalil Abu Mulal al-Balawi galt also so ein "Einzelgänger, dass er nicht einmal zum Geburtstag seiner Schwester ging".


Nicht jeder, der abgeschieden lebt, moderne Diogenese also, ist gleich ein Massenmörder, doch die negativeren Beispiele haben hohes Gewaltpotential. Es gibt bestimmte Dinge, an denen man dieses Gewaltpotential vorausahnen kann: es interessiert sie nicht, was für Auswirkungen ihr Handeln auf das Leben anderer hat; sie haben in Dingen wie Familie, zwischenmenschlichen Beziehungen und sozialer Stellung wenig zu verlieren; der Intellekt (und die Zeit) sind gross genug, um ihrem Denken antipathische Einflüsse in immensen Massen zuzuführen; es gibt niemanden, dem sie ihre Probleme erzählen können. Immer alleine zu sein ist schlecht für die mentale Gesundheit. Jetzt kommt aber wieder die Frage auf, wie man bestimmten Mördern Tadel vorhalten soll, wenn ein grosser Teil dessen was wir sind, in der UMWELT ist. Die amerikanisch-westeuropäische Sphäre hat sich zu etwas entwickelt, dass Frustration, Unerwünschtheitsgefühl und Wegsehen von sozialen Problemen züchtet. Das manche Leute ausbrennen ist nur ein Symptom für den eigentlichen 'Untergang des Abendlandes'. Kulturen mit traditionell konservativeren Familiensystemen, in denen "jeder Gast empfangen wird" und die Leute in der Gemeinde sich gegenseitig unterstützen, machen solche Dinge fast unumsetzbar.

Sonntag, 2. September 2012

Der Staatsfeind Manning

Bradley Manning wird verurteilt geheime Informationen über die Kriegsführung der Staaten Wikileaks zugesteckt zu haben. So konnten wir erfahren, was uns verborgen blieb.

Nun steht sein Termin vor dem Kriegsgericht fest. Im Februar wird sein Urteil bekannt gegeben. Was er wohl bekommen wird? Und wieso?
Im Februar werden es 3 Jahre gewesen sein, seit dem Manning in Untersuchungshaft weilt. Diese 3 Jahren sind begleitet von Misshandlung im Militärgefängnis in Quantico. Nochimmer frage ich mich, wieso Manning verhaftet wurde? Weil er Daten geklaut hat oder weil er Daten geklaut hat, die geheim waren?
Schon interessant, dass es in einer Demokratie Daten gibt, die "geheim" bleiben, also den Wählern, den Bürgern nicht zugemutet werden.

Bradley Manning wurde zu einer Gefahr und eine Gefahr gehört hinter Gittern. Indem sie Assange und Manning verfolgen, stoppen sie die kritische Berichterstattung und somit jegliche Gefahr. Wer weiss, was noch im Dunkeln ist und unsere Sichtweise auf bestimmte Sachen vollkommen ändern könnte. Das darf nicht passieren. Wir müssen Unwissende bleiben, denn Unwissende sind die besseren Sklaven. Kein Journalist oder neugieriger Bürger wird sich vor der Verfolgung drücken können und dies sind die Züge dieser falschen Demokratie, in der wir leben. Ich frage mich, ob es Manning und Assange in den Diktaturen, die sich nicht als Demokratie tarnen mussten, anders ergangen wäre.
Zurzeit haben die Staaten eine andere Sorge, denn das Enthüllungsbuch vom Elite-Soldat der Truppe United States Naval Special Warfare Development Group mit dem Pseudonym Marc Owen zum Einsatz Geronimo (Die Jagd auf Osama) könnte uns Einblick gewähren vom Einsatz, von dem wir beinahe nichts wissen.
Bücher werden verboten, Datenjäger werden eingesperrt und die Daten der Bürger geraten in die Hände des Staates. So geht Demokratie heute.

Quelle:
http://www.gulli.com/news/19600-bradley-manning-verhandlungstermin-steht-fest-2012-08-31